Der Theatersaal im ersten Stock des Tacheles ist mit 325 qm
(12,5m x 2om) Grundfläche und einer Raumhöhe von 7,5m ein faszinierender Veranstaltungsort für Darstellende Kunst in Berlin.
Der sogenannte “Goldene Saal” diente früher als Repräsentations- und Vortragshalle. Von 1960 bis 1981 beherbergte er eins der wenigen Programmkinos der DDR - die legendäre “Camera”.
Die erhalten gebliebene Bausubstanz genießt den Status eines Einzeldenkmals.
Theatermacher, Performer, Musiker und Bildende Künstler finden in der “rohen” Raumatmosphäre einen optimalen Ort der künstlerischen Inspiration. Neben internationalen und deutschsprachigen Gastspielen, Erarbeitungen und Präsentationen senatsgeförderter und freifinanzierter Tanz- und Theaterproduktionen finden hier Konzerte, Konzertreihen und Kunstevents statt. Licht, Ton, Bühne und Zuschauertribüne sind nicht fest installiert, sondern bleiben variabel, um den Raum flexibel nutzen zu können.
Für bekannte und unbekannte Künstler hat sich diese junge Spielstätte zu einem beachteten Aufführungs - und Produktionsort der Stadt qualifiziert, der sich von konventionellen Veranstaltungsbetrieben abhebt und ein breitgefächertes, aufgeschlossenes Publikum anspricht.
Das Tacheles engagiert sich im ├╢ffentlich gef├╝hrten Theater- Diskurs.
Die Entschlackung, Demaskierung, Dechiffrierung des Theaterbegriffs wird hier in Szene gesetzt. Theater schafft Kunst - Welten, “Realität” ist in ihr aufgehoben. Theater hat zu verschiedenen Zeiten seine Funktion verschieden akzentuiert. Theater als Kunst - Welt insistiert, den Zuschauer in seine Rechte als Zoon politikon einzusetzen, als Mit-Produzenten einzubeziehen in den künstlerischen Prozeß.
Nicht ästhetische Katheder - Arien, sondern die Gestaltung eines öffentlichen Forums als Theater.
Der ΓÇ£nackteΓÇ¥ Raum ist Kunst-Raum, ist Welt, ist Abbild und Potential f├╝r komplexe Interpretation, f├╝r Imagination und szenische Gratwanderungen.
Der Theaterbetrieb versteht sich als Kollektiv, das seine Identität über den Widerstand gegen den Zerfall gewinnt und begreift sich als Katalysator zwischen der Ruine Tacheles und den Künstlern, die darin eintauchen wollen.
Der ehemals “goldene Saal” versinnbildlicht auf faszinierende Weise mit der Maquillage einer 90jährigen ´grande Dame` das Aufbegehren gegen den Verfall, als morbide Schönheit den Charakter der gesamten Ruine.
Als öffentlicher Kunst-Raum muß der Theatersaal als kraftvolles Forum der Auseinandersetzung erhalten bleiben. Nicht etabliert. Nicht edel- Off, weil sie Zeugnis ist, für den Versuch in die Moderne aufzubrechen. Sie widerstand - sie widersteht und sie wird auch uns widerstehen- das ist ihr Geist und ihre Faszination. Es macht sie unberechenbar attraktiv und in ihrer Einzigartigkeit zu einem Exil.
Die Freiheit, Risiken einzugehen, Experimente zu ermöglichen, sich als Freiraum zu bewahren und sich als solcher zu öffnen, ist visionär angesichts der Strangulierung einer Gesellschaft im Zuge einer Hauptstadtplanung.
Ohne feste Installation von Bühne, Licht, Ton und Zuschauertribüne erschließt sich der Saal mit einer Grundfläche von 325 qm und einer Höhe von 7,5 m. Somit ist er offen und variabel für nahezu jede Veranstaltung; Neben internationalen und deutschsprachigen Gastspielen, Erarbeitungen und Präsentationen senatsgeförderter und freifinanzierter Tanz- und Theaterproduktionen finden hier Performances, Konzerte, Konzertreihen und Kunstevents statt und finden weite Möglichkeiten ihrer künstlerischen Entfaltung.